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1848, 9.Nov.

Robert Blum in Wien erschossen
B. hat Sympathieadresse der Paulskirchenversammlung den Aufständischen übergeben.

ChD 549

> wiki-2013-05:

Nach der Wiener Märzrevolution wurde Habsburg von Freiheitsbewegungen der nicht-deutschsprachigen Nationen erschüttert, während in Wien selbst im Laufe des Jahres immer wieder Unruhen aufflammten, die schließlich ab dem 6. Oktober in die
>>> Wiener Oktoberrevolution mündeten.
>>> Blum wurde zum Leiter einer Delegation der demokratischen Fraktion der Nationalversammlung ernannt. Er reiste gemeinsam mit
>>> Julius Fröbel, Albert Trampusch und Moritz Hartmann am 13. Oktober 1848 nach Wien, um den dortigen Revolutionären eine Sympathieadresse zu überbringen.

Über die Gründe für Blums Abreise wurde mehrfach spekuliert. Einerseits wurde sie als ein Zeichen der Resignation und Flucht vor den vielfältigen Verpflichtungen in Frankfurt, andererseits als ein Hinstreben zum Ort der Entscheidung betrachtet.[44] Die Gruppe passierte Dresden, wo Blum noch einmal seiner Familie begegnete, und reiste über Breslau weiter nach Wien....

Blum trat im Wiener Gemeinderat, dem er die Grußbotschaft am 17. Oktober überbrachte, im Reichstagsausschuss und im Studentenausschuss auf. Dort hielt er am 23. Oktober eine vielbeachtete Rede über die Bedeutung des revolutionären Kampfes in Wien.

>>> Durch seine radikale Wortwahl schockierte er das Wiener Bürgertum.[45] In Frankfurt sonderte sich unterdessen ein rechter Flügel von der demokratischen Fraktion ab, welcher Blums Reise mißbilligte. Am 25. Oktober trat Blum mit Fröbel in das Elitekorps ein und

>>> nahm als Kommandeur der ersten Kompanie an der militärischen Verteidigung des revolutionären Wien teil. Am 26. Oktober kämpfte er an der Sophienbrücke und wollte am darauf folgenden Tag sogar einen Ausfall unternehmen, war aber gezwungen, ihn mangels Nachschub zu unterlassen. Am 27. Oktober beteiligte sich Blum an den Auseinandersetzungen an der Nußdorfer Linie im Norden Wiens....

Am 28. Oktober gab Fürst Windisch-Graetz, der Oberbefehlshaber der kaiserlichen Truppen, den Befehl zum Sturm auf Wien. Am 31. Oktober wurde die Innenstadt beschossen, schließlich besetzten am 1. November die kaiserlichen Truppen die Stadt.

>>> Nach dem Fall Wiens bereiteten die Abgeordneten ihre Ausreise vor. Am 4. November wurden Blum und Fröbel im Gasthof zur Stadt London auf Anweisung des Chefs der Centralkommission verhaftet. Daraufhin richtete der sächsische Minister Ludwig von der Pfordten ein Schreiben an den Botschafter in Wien, in dem er diesen anwies, Blum als sächsischen Staatsbürger zu unterstützen.
>> In Frankfurt, wo man am 9. November von der Verhaftung erfuhr, sandte der Reichsjustizminister zwei Kommissare zum österreichischen Hof nach Olmütz, die die Abberufung Windisch-Graetz' fordern sollten. ..

Am Tag nach ihrer Inhaftierung im Gefängnis im Stabsstockhaus schrieben Blum und Fröbel an Gagern und baten um Schutz, der ihnen aufgrund der kurz zuvor beschlossenen Abgeordnetenimmunität zustand. Ebenso forderten sie von der Centralkommission ihre Entlassung aus der Haft.

>> Windisch-Graetz wollte die Abgeordneten daraufhin ausweisen lassen.
>> Sein Schwager, der Feldmarschall Felix zu Schwarzenberg, antwortete ihm auf seine Anfrage hin, nach einer Denunziation Blums als gefährlicher Anarchist durch den früheren Generalkonsul in Leipzig, Alexander von Hübner,[46] dass Blum seiner Meinung nach alles verdiene.

>> Am Abend des 8. November wurde Blum, möglicherweise infolge einer Bespitzelung im Gefängnis, in einem zweistündigen Prozess wegen aufrührerischer Reden und Teilnahme an der Verteidigung Wiens zum Tode durch den Strang verurteilt, später zum Tod durch Pulver und Blei "begnadigt".

>> Blum wurde am 9. November um 9 Uhr beim Jägerhaus in der Brigittenau erschossen.

>> Das Gemälde von Carl Steffeck mit diesem Sujet wurde sehr bekannt.
>> Auf ihm lehnt Blum entsprechend den historischen Tatsachen Augenbinde und Priestergebet ab.

Blum wurde in den Schachtgräbern des Währinger Friedhofs begraben.

Kategorie:  Chronologie
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