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Marat, Jean Paul
Arzt, Naturwissenschaftler, Publizist, Jokobiner

1743 Neuenburg/Schweiz - 1793 Paris

http://www.historicum.net/themen/franzoesische-revolution/biographien/art/Marat_JP/html/artikel/602/ca/c97bc000be/
Kurzbiogramm - Marat
Jean-Paul Mara, genannt Marat;
* 24.5.1744 Boudry/Neuchâtel (Schweiz); 13.7.1793 Paris (ermordet)
Publizist; Mitglied des Nationalkonvents

Marat ist Sohn eines sardinischen Einwanderers. Von 1759 bis 1762 unterrichtet er als Hauslehrer in Bordeaux und geht bis 1775 in Paris und London hauptsächlich medizinischen Studien nach. Bereits in den 70er Jahren verfasst er den Briefwechsel "Aventures du jeune comte Potowsky", der 1848 veröffentlicht wird, sowie die materialistische Schrift "De l'homme" und "Les chaines de l'esclavage", eine Abhandlung über den Parlamentarismus. Von 1777 bis 1784 wirkt Marat als Militärarzt beim Grafen von Artois (1757-1836), wo er eine große Zahl von prominenten Patienten behandelt. Die wissenschaftliche Anerkennung bleibt ihm jedoch versagt, da seine physikalischen Experimente in der Académie des sciences auf geringen Widerhall stoßen.

Zu Beginn der Revolution gehört der gebildete Kleinbürger Marat nicht zu den gesellschaftlich einflussreichen Kreisen. Bereits 1789 vertritt er eine republikanische Ideologie, die er in der von ihm herausgegebenen Zeitung "l'Ami du peuple", die von 1789 bis 1793 erscheint, propagiert. Nach seiner Wahl zum Deputierten bekennt sich Marat offen zur Notwendigkeit einer revolutionären Diktatur und tritt 1793 dafür ein, den adligen Grund- in Staatsbesitz zu überführen. Die Revolutionstheorie, die Marat vertritt, stellt die Kristallisation der Revolution in den Vordergrund. Als Mittel hierzu dienen die Volkserhebung und die Säuberung von allen revolutionsfeindlichen Elementen.

Als Charlotte Corday d'Armans (1768-1793), eine adlige Anhängerin der von Marat befehdeten Girondisten, den Volkstribun im Bad erdolcht, hat dessen schwere Erkrankung seine Einflussnahme auf die politische Willensbildung bereits erheblich eingeschränkt.

Seine Ermordung macht Marat, dessen Leichnam ins Pantheon überführt wird, zum Märtyer der Revolution und sichert seinen Nachruhm. So wird das Bild "Die Ermordung Marats" von Jacques Louis David (1748-1825) zu einer Ikone der Revolution.
Zahlreiche Schriftsteller nehmen sich des Schicksals Marats an. Bereits 1794 wird eine klassizistische Marat-Tragödie von J. B. Salles veröffentlicht, die ihn entheroisiert und zugleich den politischen Charakter des Vorgangs verdeutlicht. Eine ähnliche Tendenz prägt das Marat/Sade-Stück von Peter Weiss. Die romantischen Bearbeitungen des Stoffes im 19. Jahrhundert verfolgen hingegen eine individualisierende Tendenz.
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wiki 2013-1:
Jean Paul Marat (* 24. Mai 1743 in Boudry, Fürstentum Neuenburg, heute Kanton Neuchâtel, Schweiz; † 13. Juli 1793 in Paris) war Arzt, Naturwissenschaftler und Verfasser naturwissenschaftlicher und politischer Schriften. Während der Französischen Revolution verlegte und schrieb er den Ami du Peuple, eine Zeitung, die mit scharfer Polemik die Vorgehensweisen der Gegenrevolution verfolgte. Er war auf Seiten der Bergpartei Abgeordneter im Nationalkonvent sowie für eine Periode Präsident des Klubs der Jakobiner.

Er wurde insbesondere von der Propaganda seiner politischen Gegner für die Septembermassaker verantwortlich gemacht, wovon heute aber die meisten Historiker abgerückt sind.[1] Durch seine Ermordung wurde er zum "Märtyrer der Revolution", somit wurden seine sterblichen Überreste ein paar Monate lang im Panthéon aufbewahrt....

Nachdem die gemäßigten Girondisten von der jakobinischen Bergpartei verdrängt worden waren, entschloss sich Charlotte Corday, eine Anhängerin der Girondisten, Marat zu ermorden. Sie fuhr in einer Postkutsche nach Paris, wo sie ein Küchenmesser mit einer 20 cm langen Klinge erstand. Eigentlich wollte sie Marat am 14. Juli, dem Jahrestag des Sturms auf die Bastille, in aller Öffentlichkeit erstechen. Doch Marat war wegen seiner Skrofulose an das Haus gebunden. Unter dem Vorwand, dass sie einige Girondisten aus ihrer Heimatstadt Caen, einer Hochburg der Konterrevolution, denunzieren wolle, suchte sie Marat am 13. Juli 1793 auf, wurde jedoch durch Simone Evrard, Marats Lebensgefährtin, nicht eingelassen. Sie fuhr zurück in ihr Hotel, kündigte ihren Besuch schriftlich an und kehrte noch am selben Tag zurück zu Marats Wohnung, ohne Antwort erhalten zu haben.
Santiago Rebull: Der Tod des Marat, 1875

Im Badezimmer stach sie ihm nach einem kurzen Gespräch heftig in Hals und Brust (in der Nähe des Schlüsselbeins), wobei sie so stark zustieß, dass die Aorta ebenfalls zerrissen wurde und Marat sofort tot war. Ein herbeieilender Redakteur des Ami du Peuple soll Corday niedergeschlagen haben, woraufhin sie festgenommen wurde. Zu keinem Zeitpunkt leistete sie Widerstand. Am 17. Juli 1793 wurde sie guillotiniert. Durch ihre Tat wurde Marat zunächst noch mehr zu einem Helden und Märtyrer. Corday selbst erlangte durch den Mord den Status einer Märtyrerin der Konterrevolution.

Kategorie:  Personen
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