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Erste Eingabe: 15.03.2013
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Wirth, Johann Georg August
Hambacher Fest

1798 in Hof (Saale); † 26. Juli 1848 in Frankfurt am Main

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Johann Georg August Wirth (* 20. November 1798 in Hof (Saale); † 26. Juli 1848 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Jurist, Schriftsteller und Politiker des Vormärz.
>> studierte an der Universität Erlangen Jura, wo er 1817 Mitglied in der Landsmannschaft, später Corps Franconia und am 1. Dezember 1817 einer der Mitbegründer der Alten Erlanger Burschenschaft, heute Burschenschaft der Bubenreuther, wurde.

>>Sodann praktizierte er zuerst in Schwarzenbach an der Saale und seit 1823 in Bayreuth. Seine juristische Karriere scheiterte jedoch. Er konnte die Promotionsgebühren nicht bezahlen. Aus diesem Grund zog er 1831 nach München und übernahm die
>>Redaktion der regierungstreuen Cottaschen Zeitschrift Das Inland. Bald darauf wechselte er die politische Richtung und gründete die „Deutsche Tribüne“. Die wurde schnell beim Volk berühmt und bei den Fürsten berüchtigt, weil Wirth sie u.a. als Plattform für die Erstreitung der Pressefreiheit nutzte; so rief er dem herrschenden Adel entgegen:
>>"Die freie Presse ist die Schutzwehr der Völker gegen die Tyrannei der Machthaber." Er wurde zunehmend durch Verfolgungen bedrängt, nutzte aber die Lücken der Zensur und votierte stets für die Stärkung der bürgerlichen Rechte. Anschließend ging er nach Rheinbayern. Die politische Zensur verhinderte auch hier seine Arbeit. Im März 1832 wurde seine Zeitung vom damaligen Bundestag verboten.
>>Er organisierte Ende Mai 1832 das Hambacher Fest gemeinsam mit seinem Mitstreiter Philipp Jakob Siebenpfeiffer. Nach einer Rede vor vielen tausend Menschen, in der er zur Bildung eines Bundes der Patrioten aufgerufen hatte, kam Wirth in Untersuchungshaft und wurde nach Zweibrücken gebracht.

>> Im Juni 1833 wurde er vom Geschworenengericht im spektakulären Assisenprozess in Landau freigesprochen - Wirth hatte sich in einer achtstündigen Rede verteidigt und die Fürsten zu Hochverrätern erklärt.

>>Doch im November 1833 verurteilte ihn das Zuchtpolizeigericht Zweibrücken wegen Beleidigung inländischer und ausländischer Behörden zur Höchststrafe von zwei Jahren Gefängnis. Er wurde in Kaiserslautern inhaftiert. Im dortigen Gefängnis schrieb er die Fragmente zur Kulturgeschichte der Menschheit (Kaiserslautern 1835, 2 Bde.). Nach seiner Freilassung im Dezember
>>1835 wurde er nach Passau gebracht, um dort noch eine Kontumazstrafe (Verurteilung durch Nichterscheinen vor Gericht) abzusitzen.

>>Ihm gelang jedoch die Flucht. Ende Dezember 1836 kam er nach Frankreich und 1839 nach Kreuzlingen im Thurgau (Schweiz). Dort redigierte er die von dem Konstanzer Verleger Ignaz Vanotti in dessen Exilantenverlag Belle-Vue herausgegebene Deutsche Volkshalle und die Geschichte der Deutschen (Stuttgart 1843-45, 4 Bde.; 4. Aufl., fortges. von Zimmermann, 1860-62).

>>1847 zog er nach Karlsruhe. In den preußischen Fürstentümern wurde er in die deutsche Nationalversammlung gewählt, verstarb jedoch kurz darauf am 26. Juli 1848 in Frankfurt und wurde auf dem dortigen Hauptfriedhof beigesetzt (Grablage: Gewann A, Reihe 98-88)[1]. Die Grabrede hielt Robert Blum.

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