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Stoltze; Friedrich
Demokrat, Journalist

1816-1891

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Friedrich Stoltze - Mundartdichter und Zeitzeuge
Friedrich Stoltze (1816 - 1891), als Heimatdichter und Lokalpatriot bekannt, war auch Freiheitsdichter, Demokrat, Satiriker, zeitkritischer Journalist und Herausgeber der Zeitschrift "Frankfurter Latern".

Friedrich Stoltze 1886 - Porträt von Joh. Heinrich Hasselhorst Er hat die wichtigsten politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen des 19. Jahrhunderts miterlebt und kommentiert:

das Hambacher Fest (1832)
den Frankfurter Wachensturm (1833)
die Nationalversammlung (1848)
die Preußische Besetzung Frankfurts (1866)
die Reichsgründung (1871)
das Ende der Bismarck-Ära (1890)

Kurzbiographie
Friedrich Stoltze wurde am 21.11.1816 in Frankfurt geboren.

Zu den ersten Schreibversuchen ermunterte ihn seine ältere Schwester Annette. Sein Hauslehrer war Dr. Textor, ein Vetter Goethes, der ihn schon früh mit dem Werk des großen Dichters bekannt machte und ihn förderte.

Stoltzes Vater betrieb den Gasthof "Zum Rebstock", einen Treffpunkt liberal gesinnter Bürger.

Immer wieder kam es zu Hausdurchsuchungen und Verhaftungen. In diesem Umfeld prägte sich Stoltzes freiheitlich-demokratische Gesinnung aus.

Auf dem Hambacher Fest fand er persönlichen Kontakt zu dem Journalist, Schriftsteller und Zeitkritiker Ludwig Börne (1786 - 1837), dessen Gedanken ihn tief beeindruckten.

1840 erschien sein erstes Büchlein mit Gedichten.

1842 Geburt des ältesten Sohnes Adolf, der später als Schriftsteller und Journalist in die Fußstapfen des Vaters trat.

Im April 1849 heiratete Friedrich Stoltze seine langjährige Lebensgefährtin Marie (Mary) Messenzehl in der Katharinenkirche.

Er wurde publizistisch tätig. Sein erster Erfolg war die »Frankfurter Krebbel- und Warme Brödercher-Zeitung«, die ab 1852 in loser Folge (insges. 44 Ausgaben) erschien.

1858 war Stoltze Mitbegründer der Frankfurter Carnevals-Gesellschaft "Die Bittern". Er verfaßte Maskenballplakate und Fastnachtszettel und war 1860 Mitorganisator des ersten Fastnachtsumzuges in Frankfurt.

Ab 1860 gab Stoltze, gemeinsam mit dem Städel-Schüler Ernst Schalck, die regelmäßig erscheinende satirischen Zeitung »Frankfurter Latern« heraus.

In Frankfurter Mundart nahm er darin aktuelle Ereignisse und hochstehende Persönlichkeiten aufs Korn.

Außerhalb Frankfurts wurde Stoltze mehrfach in Abwesenheit wegen seiner kritischen Äußerungen verurteilt. Als die Preußen im Juli 1866 Frankfurt besetzten, floh er nach Stuttgart, später in die Schweiz und kehrte erst nach Erlaß einer Amnestie nach Frankfurt zurück.

Die preußische Regierung verbot die »Frankfurter Latern«. Im Oktober 1871 wurde das Verbot aufgehoben. Stoltze nahm die Herausgabe der »Frankfurter Latern« wieder auf und betrieb sie bis zu seinem Tod am 28. März 1891. Nach 1360 Ausgaben wurde die »Frankfurter Latern« 1893 eingestellt.

Eines seiner bekanntesten Gedichte "wie kann nor e Mensch net von Frankfort sei" ist eine Hommage an seine Vaterstadt.

Im Stoltzemuseum im Stoltzeturm der Frankfurter Sparkasse in der Töngesgasse ist die Dauerausstellung "Leben und Werk des Schriftstellers Friedrich Stoltze" zu sehen.

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