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Weiss, Peter
Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade

1964

Marat: Entdeckungen über das Licht
des Lichtshttp://books.google.de/books?id=sYk5AAAAcAAJ
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wiki 2013-1:

Die Verfolgung und Ermordung Jean Paul Marats, dargestellt durch die Schauspielgruppe des Hospizes zu Charenton unter Anleitung des Herrn de Sade – heute meist kurz Marat/Sade genannt – ist ein 1964 uraufgeführtes Drama in zwei Akten von Peter Weiss. Das international erfolgreiche Theaterstück wurde 1966 mit dem US-amerikanischen Theater- und Musicalpreis Tony Award als „Bestes Theaterstück“ ausgezeichnet.
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Im Mittelpunkt des Dramas um die Französische Revolution stehen die beiden zentralen Charaktere Marat und de Sade und ihre konträren Weltanschauungen mit den damit einhergehenden Staatsentwürfen. Während Marat der Gesellschaft zum Wohle aller, wie er glaubt, Moral und Tugend aufzwingen will, das Volk vertritt und die Revolution – blutig, wie sie längst geworden ist – rechtfertigt, resigniert de Sade angesichts der vorgeblichen Natur des Menschen, verlacht Marats sozialistische Ideen und sieht das Heil in der Loslösung des Einzelnen aus der Gesellschaft.
Kompositionsstruktur
Das Hôpital Esquirol (ehemals: Asile d’aliénés) in Saint-Maurice (ehemals Charenton-Saint-Maurice), in dem de Sade von 1803-1814 lebte

Die Handlung ist verfremdet und von grotesken und absurden Elementen geprägt. Dabei ist, wie der Titel schon andeutet, die Ermordung Marats nur ein Stück im Stück, das von der Schauspielgruppe eines Irrenhauses unter zahlreichen Störungen geprobt und unter der Leitung des dort untergebrachten Herrn de Sade zur Aufführung gebracht wird.

Das Stück umfasst zwei, eigentlich sogar drei Zeit- und Handlungsebenen:

zum einen die Zeit der Französischen Revolution, in der am 13. Juli 1793 Marat die letzten Stunden seines Lebens zur Linderung einer Hautkrankheit in der Badewanne verbringt, arbeitend, bis er seine Mörderin Charlotte Corday empfängt.

Den letzten Stunden Marats steht zum anderen die Handlungsebene der napoleonischen Zeit entgegen, in der de Sade das Bühnenstück mit seinen ‚irren‘ Schauspielern vor einem gutbürgerlichen Publikum – zu diesem Anlass gönnerhaft zu Gast im Irrenhaus – inszeniert.

Die dritte Zeitebene schließlich, die Gegenwart der realen Zuschauer des Stückes, wird ebenfalls bewusst gemacht und durch Einschübe in die Dramenhandlung verdeutlicht. So wechselt die Handlung ständig zwischen diesen Ebenen hin und her. Auf diese Weise werden das Schauspiel sowie das Schauspiel im Schauspiel „entlarvt“ und sollen die Zuschauer von ‚Mitleidenden‘ zu ‚Mitdenkenden‘ gemacht werden.

Kategorie:  Bibliographie
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