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Jahn, Friedrich Ludwig
Turnvater genannt

1778, 11. Aug. Lanz (Brandenburg)* / +1852, 15. Okt.Freyburg (Unstrut)

Exzerpte aus Wiki (Juni 2012)
nix zu seiner Paulskirchenaktivität!!!

- Initiator der deutschen Turnbewegung
- die Jugend auf den Kampf gegen die napoleonische Besetzung
- ersten Turnplatz schuf er 1811 auf der Berliner Hasenheide
- Der Sohn eines Pfarrers wurde zuerst vom Vater unterrichtet
- 1791 besuchte er das Gymnasium in Salzwedel
- ab 1794 das Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin, das er zwei Jahre später ohne Abschluss verließ
- Ohne das dafür erforderliche Abitur immatrikulierte er sich 1796 an der Universität Halle zum Theologiestudium und verbrachte sieben Jahre an verschiedenen Universitäten, darunter der Universität Greifswald, die er, wie schon die Gymnasien, wegen schlechter Führung und seines nie bestandenen Abiturs verlassen musste.[1]
- Jahn nahm eine Stelle als Hauslehrer an und befasste sich intensiv mit deutscher Sprache und Geschichte. Er trat in Halle für die Reinheit der deutschen Sprache ein und verfasste die Schrift Patriotismus in Preußen, daraufhin musste er Halle verlassen und ging nach Breslau. Häufig verbarg sich Jahn um 1800 in Halle in einer Höhle in einem Felsen an der Saale, heute als Jahnhöhle bekannt.
- 1800 wurde ihm in Leipzig der Prozess gemacht und ein Verbot für alle deutschen Universitäten ausgesprochen.
- 1802 begegnete er Ernst Moritz Arndt an der Universität Greifswald; die vaterländische Idee des „Vereinigten Deutschland” entstand. Von Juli 1801 bis Januar 1802 hielt er sich an der Universität Viadrina in Frankfurt (Oder) ohne Immatrikulation auf.

- verließ Jahn Greifswald wieder ohne Abschluss
- Neurandenburg, 1803–1804 Hauslehrer
- Privatlehrer nach Jena
- 1807 traf er Johann Christoph Friedrich GutsMuths in Schnepfenthal, dem er Impulse für das Turnen in Deutschland verdankt
- während des Krieges (Schlacht bei Jena und Auerstedt) Kurier im Regierungsauftrag
- 1810 wurde er an der Plamannschen Erziehungsanstalt in Berlin tätig, scheiterte dann aber an einer Prüfung für die Oberlehrerstelle in Königsberg
- Er wurde Hilfslehrer in Berlin und widmete sich der Turnerei.
- 1808 Schrift Deutsches Volksthum[2], 1810 in Lübeck publiziert, skizzierte er erstmals seinen entschiedenen völkischen Nationalismus, zu dem er während der französischen Besatzung gekommen war
- "Aussländerei” und die „Verwelschung”

„Unglückliches Deutschland! Die Verachtung deiner Muttersprache hat sich fürchterlich gerächt. Du warst schon länger dir unwissend durch eine fremde Sprache besiegt, durch Fremdsucht ohnmächtig, durch Götzendienst des Auslandes entwürdigt. Nie hätte dein Überwinder so vielfach in einem andern Lande gesiegt, wo die Vergötterung seiner Sprache nicht mitgefochten … Diese Sprache hat deine Männer betört, deine Jünglinge verführt, deine Weiber entehrt.--- Deutsche, fühlt wieder mit männlichem Hochsinn den Wert eurer edeln lebendigen Sprache, schöpft aus ihrem nieversiegenden Urborn, grabet die alten Quellen auf, und lasset Lutetiens stehende Lache in Ruhe!“

- 19. Juni 1811 Hasenheide der erste deutsche Turnplatz, der mit Geräten nach dem Vorbild von GutsMuths ausgestattet wurde (?)
- ebenso entstammten die Leibesübungen, die Jahn Turnen nannte, dem Vorbild GutsMuths
- Jahn Turnen: die Gesamtheit aller Leibesübungen: Geräteübungen wurden weiterentwickelt und durch Spiele, Schwimmen, Fechten und Wandern ergänzt
- Turnen ordnete er politischen Gesichtspunkten unter. Jahn wollte die Jugend für den Kampf gegen Frankreich trainieren
- Am 12. Juni 1815 wurde in Jena die Urburschenschaft gegründet. 1816 erschien Jahns Buch Die Deutsche Turnkunst (mit Ernst Eiselen).
- n engem Bezug zum Turnwesen stand auch die Bewegung der Burschenschaften. Sie und die Turner verfolgten im Grunde die gleichen politischen Ziele. Allerdings gab es auch kleine Gruppierungen, die sich von diesen Zielsetzungen abhoben. Es kam zur Spaltung des deutschen Liberalismus in eine demokratische und eine nationalliberale Richtung.
- Am 18./19. Oktober 1817 fand auf Jahns Initiative als Höhepunkt der Turnbewegung in Deutschland (mit über 100 Turnplätzen alleine in Preußen) das Wartburgfest mit der ersten neuzeitlichen (rein symbolischen) Bücherverbrennung im deutschsprachigen Raum statt
- Jahn selbst stellte die Liste der Bücher zusammen, sein Schüler Hans Ferdinand Maßmann initiierte die Aktion

- Karlsbader Beschlüsse trafen die Turnbewegung hart.
- Jahn wurde am 13. Juli 1819 verhaftet, die Burschenschaften verboten, Universitäten unter Staatsaufsicht und viele studentische Turner und Burschenschafter unter polizeiliche Aufsicht gestellt.
- Jahn verbrachte die nächsten fünf Jahre in Haft in Spandau, Küstrin und Kolberg
- Ein Turnverbot in ganz Preußen und anderen deutschen Staaten wurde erlassen.

- Somit war offiziell in Preußen 1820 das Turnen eingestellt, allerdings fanden weiterhin vielerorts trotz dieser Sperre Leibesübungen statt. Der Dichter und Richter E. T. A. Hoffmann leitete die Ermittlungen im Fall Jahns und seines Umfeldes. Jahn verharmloste seine Rolle im vergangenen Jahrzehnt, was durch seine ebenfalls verhörten Freunde gedeckt wurde. Hoffmann fällte 1820 ein mildes Urteil, trotz Beschuldigung des Regierungsrats Jahnke, eines ehemaliges Mitglieds des geheimen Deutschen Bundes. Jahn solle freigelassen werden, da keine hochverräterischen Tendenzen bei ihm sichtbar geworden seien. Jedoch wurde Jahn auf höhere Anweisung noch fünf Jahre in Haft gehalten, da man in ihm nicht ganz zu Unrecht neben Fichte und Arndt den geistigen Vater der studentischen Freiheits- und Einheitsbewegung sah. Am 15. März 1825 wurde er freigesprochen, unter der Bedingung, in keiner Universitäts- oder Gymnasialstadt zu wohnen.

1825 bis 1852 lebte Jahn unter Polizeiaufsicht in Freyburg an der Unstrut (heute in Sachsen-Anhalt).

- 1840 erfolgte Jahns Amnestierung und vollkommene Rehabilitierung durch Friedrich Wilhelm IV., Jahn erhielt das ihm aberkannte und vorenthaltene Eiserne Kreuz aus den Befreiungskriegen.

-Frisch, fromm, fröhlich, frei
Turnerkreuz (FFFF) am Giebel eines Sportlerheims in Eisenberg

Der Turnerwahlspruch geht auf einen Reimspruch des 16. Jh. zurück (Frisch, frey, fröhlich, frumb – Sind der Studenten Reichthumb!), den Jahn 1816 im Turnlehrbuch „Die deutsche Turnkunst“ zur sittlich-moralischen Maxime der Turner erhob (Frisch, frei, fröhlich und fromm – ist des Turners Reichtum).

Ende 1843 erklärte Jahn der Frankfurter Turngemeinde die Bedeutung des Wahlspruches, den er am Giebel seines Wohnhauses in Freyburg, dem heutigen Friedrich-Ludwig-Jahn-Museum, anbringen ließ:

„frisch nach dem Rechten und Erreichbaren streben, das Gute thun, das Bessere bedenken, und das Beste wählen
frei sich halten von der Leidenschaft Drang, von des Vorurtheils Druck, und des Daseins Ängsten
fröhlich die Gaben des Lebens genießen, nicht in Trauer vergehn über das Unvermeidliche, nicht in Schmerz erstarren, wenn die Schuldigkeit gethan ist, und den höchsten Muth fassen, sich über das Mißlingen der besten Sache zu erheben
fromm die Pflichten erfüllen, leutseelig und volklich, und zuletzt die letzte, den Heimgang. Dafür werden sie gesegnet sein, mit Gesundheit des Leibes und der Seele, mit Zufriedenheit so alle Reichthümer aufwiegt, mit erquickenden Schlummer nach des Tages Last, und bei des Lebens Müde durch sanftes Entschlafen.“

- Aus den Anfangsbuchstaben des Turnerwahlspruches, den vier F, formte der Darmstädter Kupferstecher Heinrich Felsing 1843/46 das Turnerkreuz.

- Der 1893 gegründete sozialistische Arbeiter-Turnerbund wandelte das Jahnsche Motto in einen neuen Wahlspruch um (Frisch – Frei – Stark – Tr


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