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Schl.2004 - Lynchjustiz. S.35
erschossen vomVolkssturm und Hitlerjugend

1944 - 2004

Text: Lynchjustiz

Mehrere Fälle von Lynchjustiz ereigneten sich am 3.10.1944 in Gießen. Dabei wurden unabgängig voneinander vier amerikanische Piloten erschossen. Die Weisungen zu den Morden ergingen (teilweise gegen den Widerstand der wachhabenden Polizisten) vom Polizeidirektor und vom Kreisleiter der NSDAP. Durchgeführt wurden die Erschießungen von Angehörigen des Volkssturmes und der Hitlerjugend. (Graef, Hake, 1996, S. 189f.)
Weitere Fälle sind jetzt von Zeitzeugen berichtet worden. Vermutlich im Jahre 1944 stürzte in der Gemarkung Allendorf / Lützellinden ein alliierter Bomber durch Flak-Beschuss ab. Die fünfköpfige Besatzung überlebte durch Fallschirmabsprung. Zwei der Besatzungsmitglieder konnten vor der Lynchjustiz der aufgebrachten Bevölkerung gerettet werden, die drei anderen wurden von dem Großen-Lindener Polizisten E. in einem Waldstück bei Gießen-Kleinlinden erschossen.
Der Polizist E. war wegen seiner Brutalität berüchtigt, die sich vor allem gegen die bei den Bauern eingesetzten Zwangsarbeiter richtete. Nach dem amerikanischen Einmarsch sollen die nun befreiten Zwangsarbeiter E. an einen Jeep gebunden und auf der Straße Richtung Langgöns zu Tode geschleift haben.
(Recherchen Bernd Hühne, *1944; Zeitzeugenberichte G. K., W. B., W. H., M. S.-G.; September 2004)

Kategorie:  Bibliographie
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